Juli2001
Vogelsbergwanderung
WANDERUNG Sonntag,15.7.2001
 


Eine 18 km lange Wanderung (5 Std.) von Schotten zu dem aussichtsrei-
chen Bilsteinfelsen. - Einkehr in Busenborn. - Fahrtverbindung: ab Fried-
berg, Bahnhof, Bahnbus bis Parkplatz Schotten.
"Den Edelsta vom Vuelsbergk, den kennt häi jedes Keand, en
Sta, dem mer do überwall ean jerem Stabruch feandt. Es eas en Sta
so hart wäi Stoahl, e blenkt näit wäi Kristall, doach eas e mih wert
für us Land als wäi die annern all. Die Vuelsberjer Edelsta, doas es
de blo Basalt."
Was Wunder, daß solche Lobeshymnen auf den Vogelsbergba-
salt, diese erstarrte Lava, deren Masse sich vor 50 Millionen Jahren 
ergoß, verfaßt werden. Besitzt doch fast jedes Dorf seinen eigenen 
Steinbruch, wenn es auch nicht immer der besonders wertvolle 
sechseckige Säulenbasalt ist, wie er in Ortenberg und Bergheim ge-
brochen wird. Die Skala der Verwendbarkeit reicht je nach Konsi-
stenz des Materials von Kies und Splitt über Schotter zu Pflaster-
steinen und auch Bausteinen, die neuerdings sogar in Atomkraft-
werken vermauert werden. Viel hat der Vogelsberg, dieses größte 
europäische Vulkan-Basaltgebirge, durch Verwitterung von seiner 
ursprünglichen Höhe verloren; nur hier und da ragen noch Fels-
formationen aus ihrer Umgebung empor. Eines der bizarrsten 
eruptiven Gebilde in diesem Gebiet ist der Bilstein (666 m).
Die Wanderung zum Bilstein beginnt in Schotten. Vom Bus-
parkplatz geht man wenige Schritte in der Vogelsbergstraße nach
rechts und biegt dann links "Am Bockzahl" ein. Diese Straße mit 
dem lustigen Namen - frei übersetzt. Ziegenschwanz - zieht über 
eine Anhöhe zur Stadt hinaus. Unterwegs trifft man auf die Mar- 
kierung blaues Kreuz, der man sich über die Hälfte der Wander- 
zeit anvertraut. Sie kürzt den weitausholenden Bogen der Bundes- 
straße 276 ab und bringt durch den Wald zur Verbindungsstraße 
nach Busenborn, nimmt ihren Verlauf durch dieses schmucke 
Dörfchen und setzt den Weg am anderen Ende in einer langen 
Pappelallee fort, von der sie schließlich, kurz hinter dem Wasser- 
werk, nach links in einen Grasweg abzweigt. - Und da schaut man 
von unten hinauf zu diesem Felszacken, von dem behauptet wird 
hier hätten die Heiden, wenn sie eines Christen habhaft werden 
konnten, ihn vom "Bildstein" hinabgestürzt, an dem sie ihr riesiges 
Götzenbild aufgestellt hatten.
Der Gedanke an den steilen Anstieg dort hinauf könnte etwas 
Unbehagen aufkommen lassen, doch schnell wird es verflogen sein, 
wenn am Fuß des Felsens die Ruhebänke erreicht sind. Der Blick 
von hier oben ist nur ein Ausschnitt dessen, was sich von der Spitze
des Felsens darbietet: Dreht sich der Ersteiger um 360 Grad, so 
ziehen all seinem Auge Wasserkuppe (Rhön), Melibocus (Oden- 
wald), Feldberg (Taunus) und Brocken (Harz) vorüber mit all den 
bunten Siedlungstupfen, die dazwischenliegen.
Und weiter geht es mit dem blauen Kreuz auf der andere Seite 
des Berges hinab, bis es auf den roten Strich trifft. Ihm folgt man 
nun nach rechts, auch wenn vom Hauptweg ab durch einen zuge- 
wachsenen Gestrüppweg gelotst wird, bis er vom gelben Ring nach 
rechts abgelöst wird. (Für Kartenwanderer: Die Wegmarkierun- 
gen sind hier verlegt und stimmen mit der Karte nicht mehr  über-
ein.) Es ist nun ein Schlendern auf breiten Waldwegen mit lichten 
Aufforstungen. Nur nach dem Waldausgang ist darauf zu achten, 
daß der gelbe Ring am Hochsitz auf einen Nebenweg abzweigt, 
der nun über eine Höhe mitten durch die typische Vogelsberger 
Weiden-Hecken-Landschaft nach Weidmühlen bringt. Vor der 
Wochenendhaussiedlung geht man über einen Bach auf der ande-
ren Seite der Brücke unmittelbar links den Grasweg hinauf und 
kreuzt die auf dem Hinweg bereits begangene Straße. Gelber Ring 
und blaues Kreuz leiten gemeinsam nach Schotten zurück.



Anfahrt:      A 66 > Langenselbold
Langenselbold > A 45 (Richtung Gießen)
A 45 > Abfahrt Florstadt/Schotten
Florstadt > Ranstadt > Nidda > Schotten (B275,B457,B455)
Fahrzeit Ffm. > Schotten ca. 60-70 Minuten
Treffpunkt: 11.00 Uhr Schotten/Stadtmitte (ausgeschildert) - 1.Parkplatz
(unterhalb der Kirche, gegenüber "Gasthaus zum alten Brau-
haus") - Mittagessen in Busenborn (gegen 13.00 Uhr

Bilder dazu
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